Jahreshauptversammlung 2022
Mit 1,4 Millionen Euro aus Bundesmitteln sowie finanziellen Eigenleistungen der Stadt Bad Berleburg und des VfL Bad Berleburg soll die Sportanlage auf dem Stöppel saniert werden. Auch die marode Tribüne soll wieder verkehrssicher gemacht werden. (Foto: Lars-Peter Dickel)
„Hohe Wahrscheinlichkeit“ für Start in 2023
Sanierung der Stöppel-Sportanlagen bleibt dringliches Thema. Eberhard Kießler als Vorsitzender des VfL Bad Berleburg bestätigt.
Bad Berleburg. Das Thema Mitgliederschwund zog sich wie ein roter Faden durch die Jahresberichte. Turnen, Fußball, Tischtennis und Ski – fast überall stellte der VfL Bad Berleburg im Rahmen seiner Jahreshauptversammlung, die am Mittwoch im Hof Mühlbach stattfand, mehr Ab- als Anmeldungen fest. Besonders große Probleme liegen dabei im Bereich der ehrenamtlichen Helfer. „Wir müssen dieses Thema gemeinsam angehen. Jetzt und nicht in der Zukunft“, fasste der Vorsitzende Eberhard Kießler den Sachverhalt zusammen.
Dass es auch anders funktionieren kann, stellen die Volleyballer und der Spielmannszug unter Beweis. Während letzterer trotz fehlender Auftritte in 2021 Zuwachs hatte, berichtete Volleyball-Abteilungsleiter Jürgen Reinhard: „Bei uns ist der Boom nach wie vor ungebrochen. Derzeit tummeln sich circa 50 Talente unter 18 Jahren in der Stöppelhalle.“ Hier gibt es keinen Mangel an Engagement: Sechs Trainer und Trainerinnen sind mehrmals pro Woche aktiv. Rechnet man die Schul-AG im JAG-Gymnasium hinzu, sogar sieben. Drei Frauen- und zwei Mädchenteams starten im September in die Saison.
Wer im Vorfeld Neuigkeiten zur geplanten Sanierung der Sportstätten am Stöppel erwartet hatte, ging am Mittwoch nicht so richtig zufrieden nach Hause. Nach wie vor geht es nicht über Wasserstandsmeldungen hinaus. „Wir erwarten eine Zusage über 1,4 Millionen Euro an Fördergeldern in naher Zukunft, bisher gibt es aber nichts Neues zu vermelden“, sagt Kießler.
Etwas konkreter wurde nach der Versammlung am Donnerstag, als der Vorsitzende sich noch einmal mit der Stadtverwaltung austauschte. Kießler: „Die Stadt rechnet mit hoher Wahrscheinlichkeit mit dem Eingang positiver Förderbescheide aus den beiden Bundesprogrammen [Investitionspakt Sportstätten und Förderprogramm Sport, Jugend und Kultur, Anm. d. Red.].“
Wird das Geld wie erhofft überwiesen, könne es 2023 mit der Laufbahnerneuerung, den Arbeiten an der Tribüne, der Umrüstung des Flutlichts auf LED sowie mit der energetischen Sanierung des Mehrzweckgebäudes losgehen. „Auch die Erneuerung des Kunstrasenplatzes könnte dann konkreter in Angriff genommen werden“, ergänzt Kießler. „Für uns als Hauptnutzer des Sportplatzes sind dese Maßnahmen äußerst wichtig, ebenso wie für den Schulsport der Real- und Hauptschule. Der VfL wird deshalb mit der Stadt in enger Kooperation bleiben.“
Von links: Der VfL-Vorsitzende Eberhard Kießler und Michael Boer ernennen Wilfried Born und Heinz Schwarz zu Ehrenmitgliedern. Auch der 2. Vorsitzende Stefan Kroh freut sich. (Foto: Felix Knebel)
Rücklagen steigen deutlich
Bedarf besteht zweifellos: Die rote 400-Meter-Runde ist mehr Flickenteppich als Laufbahn und an einigen Stellen schon Heimat für Unkraut. Auch die Tribüne bietet eine Menge Stolperpotenzial. „Eigentlich kann man die Laufbahn und die Tribüne nicht mehr guten Gewissens nutzen“, sagt Kießler.
Ein großes Thema für den Verein sind ungewisse Mehrkosten aufgrund der steigenden Energiepreise. Kießler erklärt dazu: „Wir werden hier aktiv auf die Stadt zugehen, um einschätzen zu können, welche Kostensteigerungen uns 2023 erwarten werden.“
Immerhin sehen die Finanzen beim VfL durchaus nicht schlecht aus. Schatzmeisterin Regine Bicher vermerkt einen Anstieg der Rücklagen um 9.000 Euro im zurückliegenden Geschäftsjahr, welches immer noch stark von der Pandemie belastet war. Darüber hinaus stellte die engagierte Kassenwartin den Haushaltsplan für das kommende Geschäftsjahr vor, in dem die Sportanlagen, Fixkosten und die die Übungsleiterhonorare als größte Ausgaben eingeplant wurden.
"Wir werden hier aktiv auf die Stadt zugehen, um einschätzen zu können, welche Kostensteigerungen uns 2023 erwarten werden."
Eberhard Kießler, Vorsitzender, lotet mit dem weiteren Vorstand des VfL Bad Berleburg aktuell aus, wie der Sportverein den steigenden Energiekosten begegnen kann und will
Um die zukünftigen Aufgaben bestmöglich bearbeiten zu können, wurde mit Inge Knebel eine Geschäftsführerin gewählt, die den seit einem Jahr nicht bekleideten Posten nun besetzen wird. Ebenfalls neu gewählt wurde Monika Biegler, die Michael Boer als langjährigen Sportabzeichenobmann ablöst. Wiedergewählt wurden Silke Klinkert als Sozialwartin und Eberhard Kießler selbst.
Eigentlich zum Abschluss, aufgrund terminlicher Probleme jedoch mittendrin, fand bei der Jahreshauptversammlung die Ernennung zweier Ehrenmitglieder statt. Wilfried Born und Heinz Schwarz wurden für ihre besonderen Leistungen auf und neben dem Platz bzw. der Loipe geehrt und mit der Ehrenmitgliedschaft ausgezeichnet. Die Urkunden für langjährige Mitgliedschaft werden am Freitag, 2. September am Kleinspielfeld auf dem Stöppel verteilt.
Zehn Abteilungen
Der VfL Bad Berleburg ist mit deutlich über 1000 Mitgliedern einer der größten Sportvereine im Kreisgebiet.
Mit Fußball, Handball, Leichtathletik, Schwimmen, Ski, Taekwondo, Tischtennis, Turnen, Volleyball und dem Spielmannszug sind zehn Abteilungen in dem 1863 gegründeten Verein organisiert.
Von Felix Knebel
WESTFALENPOST (Samstag, 27. August 2022)